SAM_7460_2.jpg

29.03.2022

Johanniskraut-Züchtung – Kurzbericht 2021

Nora Hils und Ruth Richter

Von den ursprünglich 66 Johanniskraut-Herkünften aus der schweizerischen Genbank waren 12 für den Anbau 2020 an den drei Standorten Arlesheim, Rheinau und Wala Eckwälden ausgewählt und im Vergleich mit 4 Referenzsorten angebaut worden.

An den Standorten Arlesheim und Wala haben – bis auf eine Referenzsorte – dank einem sehr geringen Welkebefall fast alle Pflanzen den Winter überlebt und konnten 2021 erneut bonitiert werden. Am Standort Rheinau gab es wieder erhebliche Ausfälle durch Welkebefall, es haben aber auch dort von fast allen Züchtungsvarianten zwischen 28 und 60 Prozent der Pflanzen überlebt. Dadurch wurde es möglich, die für die Züchtung wichtige Bonitur im zweiten Kulturjahr an allen Standorten durchzuführen.

Die Bonituren zu Blühbeginn, Hauptblütezeit und Welkebeginn, sowie zu einigen anderen agronomischen Parametern wurden in regelmässigen Abständen von den BetreuerInnen vor Ort durchgeführt und dokumentiert. Die Unterschiede zwischen den Varianten waren geringer als im ersten Jahr, dennoch konnten früh- und spätblühende Typen unterschieden werden.

Die Beobachtung der Zuchtlinien im zweiten Anbaujahr ergab wertvolle Informationen zur Einheitlichkeit des Blühhorizontes, und der niederschlagsreiche Sommer ermöglichte, die Standfestigkeit nach starkem Regen zu bonitieren – ein wichtiges Kriterium für den professionellen Anbau mit maschineller Ernte des Johanniskrautes.

Aufgrund der Bonituren im zweiten Anbaujahr wurde entschieden, welche Varianten 2021 nochmals ausgesät werden. Aussaat und Jungpflanzenanzucht wurden diesmal auf jedem Betrieb vor Ort durchgeführt. Ausgesät wurde um den 25. Juni. In Rheinau und Arlesheim konnten am 20. bzw. am 25. August jeweils 11-12 Züchtungsvarianten und 4 Referenzsorten in zwei bis drei Wiederholungen gepflanzt werden. In Eckwälden verzögerte sich die Pflanzung wegen der anhaltenden Niederschläge, die Jungpflanzen mussten getopft werden und kamen erst später aufs Feld. Sie sind an allen Standorten gut angewachsen. Von einer erneuten Beurteilung der Homogenität der Varianten im zweiten Kulturjahr 2022 versprechen wir uns eine Entscheidung für 1-2 Typen, die dann in grösserem Umfang angebaut und getestet werden sollen.

Im aktuellen Infobrief vom Saatgutfonds ist ein Interview mit Ruth Richter zu unserem Hypericum-Projekt zu lesen. Dieses Projekt wird von der Stiftung grosszügig unterstützt.