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25.10.2022

Menschen im HORTUS-Netzwerk

Teil II: Die WALA-Gärtnerei
 

In Eckwälden, am Fusse der Schwäbischen Alb, liegt eine Oase. Das ist der Heilpflanzengarten der WALA GmbH. Auf 4,5 ha werden seit 1955 Rohstoffe zur Herstellung von Arzneimitteln der anthroposophischen Firma angebaut. Mehr als 150 verschiedene Pflanzenarten und 17 Bienenvölker gedeihen hier durch die Tatkraft des Gartenleiters Bernhard Ehrmann und der 8 Gärtnerinnen und Gärtner.

In diesem idyllischen Rahmen wurde 2008 der Verein HORTUS OFFICINARUM gegründet. Der damalige Gartenleiter Rolf Bucher hatte zusammen mit den anderen Gründungsmitgliedern die Dringlichkeit der Aufgabe erkannt, für die Qualität des Heilpflanzen-Saatguts zu sorgen. Die WALA-Gärtnerei ist seitdem im HORTUS-Vorstand vertreten und Teil des HORTUS-Netzwerks.

Gegenseitige Befruchtung im Netzwerk

Im WALA-Heilpflanzengarten wird seit vielen Jahrzehnten Saatgut geerntet, um die eigenen Herkünfte zu erhalten. Durch die Zusammenarbeit mit HORTUS wird der Samenbau vermehrt dokumentiert, um die Prozesse nachvollziehbar zu machen. Somit trägt auch die WALA-Gärtnerei zum Erhalt der Heilpflanzenvielfalt im Anbau bei.

Die Gärtnerinnen und Gärtner an diesem Standort beteiligen sich ausserdem aktiv an HORTUS-Projekten. In den vergangenen 5 Jahren wurden hier zahlreiche Versuche für das Hypericum-Züchtungsprojekt durchgeführt. Insbesondere Sabine Euchner, Iris Adam, und Tine Janssen haben sich sorgfältig darum gekümmert.

Die WALA-Gartengruppe

Die WALA-Gartengruppe. Quelle: Bernhard Ehrmann

Die Arbeit im HORTUS-Netzwerk bietet den WALA-Gärtnern regelmässigen Austausch mit anderen Personen und Institutionen, die sich ebenfalls mit Heilpflanzen und ihrem Saatgut beschäftigen. Eine rege, freundschaftliche Zusammenarbeit ist z.B. mit der WELEDA-Gärtnerei entstanden. Die gegenseitige Unterstützung ist für beide Seiten fruchtbar.

Als Gärtner einer Firma, die Heilmittel herstellt, steht Bernhard Ehrmann mitten in der verarbeitenden Praxis und auch in den medizinischen Fragestellungen. Welche Bedürfnisse dort bestehen, nimmt er wahr und kann dieses Wissen in den HORTUS-Vorstand einbringen.

Die Zukunft ist biodynamisch

Die WALA-Gärtnerinnen und Gärtner pflegen ihre Heilpflanzen und das Biotop nach biologisch-dynamischen Prinzipien – passend zu HORTUS. Bernhard ist es ein grosses Anliegen diese Grundlagen bewusst anzuwenden und das Wissen darüber sogar auszuweiten. Für HORTUS wünscht er sich mehr Austausch und Forschung in diesem Bereich: Wie können wir die Dynamik innerhalb einer Heilpflanzen-Art verstärken? Welche Methoden können wir entwickeln, um die Lebenskräfte zu stärken und die Qualität des Saatguts aufzuwerten? Diese und weitere Fragen könnten in Zukunft – wenn wir Kapazitäten dafür frei haben – Gegenstand von HORTUS-Projekten werden.

Im vergangenen Jahr hat sich eine Kerngruppe um den Standort Arlesheim entwickelt, eine enge Zusammenarbeit insbesondere innerhalb der Vereinsleitung, die sich als äußerst fruchtbar erweist. Ein Netzwerk im schwäbischen Raum wäre für Bernhard ein wünschenswertes Projekt für das kommende Jahr mit kurzen Wegen und der Möglichkeit eines regen persönlichen Austausches.