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27.04.2023

Neue Pachtverhältnisse im ‘Froloo’ und bei der Pflanzenanzucht

Christof Hatebur

Für die züchterische Arbeit steht HORTUS ein Feld auf dem Bruderholz zur Verfügung, einem im Süden Basels gelegenen Hügelzug. Seit über 50 Jahren wird dieser mehrheitlich von Wald umfriedete Ort biologisch-dynamisch bewirtschaftet. Seit dem Jahr 1980 hat die WELEDA AG 1,5-2 ha dieser Landwirtschaftsparzelle für den biodynamischen Anbau von Heilpflanzen gepachtet. Seit den Anfängen vor 15 Jahren kann HORTUS einen kleinen Teil davon unentgeltlich für die Saatgutarbeit nutzen. Die für die Anzucht notwenige Infrastruktur wie Folientunnels usw., die auch zur Trocknung der Samenstände genutzt werden, stehen auf dem nur knapp 5 km entfernten Gelände der WELEDA in Arlesheim zur Verfügung. Auch den direkten Erfahrungsaustausch mit den GärtnerInnen der WELEDA und die gegenseitige Unterstützung haben wir immer als grosse Bereicherung geschätzt.

Im März 2022 machten die ersten Pläne der WELEDA die Runde, dass der eigene Anbau ganz ins süddeutsche Schwäbisch Gmünd verlegt werden soll. Dies bedeutet, dass WELEDA ihr Pachtverhältnis auf dem Froloo beendet.

Nach vielen Gesprächen und Abklärungen konnte in Zusammenarbeit mit allen Betroffenen eine Lösung ausgearbeitet werden, die es auch HORTUS erlaubt, in den nächsten Jahren die bewährten Arbeitsorte weiter zu nutzen. Die Parzelle für den Anbau auf dem Froloo ist von den Eigentümern des Bruderholzhofes, Herr Andreas und Frau Rina Ineichen, neu in zwei separaten Verträgen an HORTUS, resp. an die KLINIK ARLESHEIM verpachtet. Weil bei den Bauern ein Generationen­wechsel ansteht, ist die Pachtdauer vorerst auf Ende 2025 befristet. Es steht uns jetzt mit 3000m2 mehr Fläche als bisher zur Verfügung. Mit der WELEDA haben HORTUS und die KLINIK ARLSHEIM für die Nutzung der Infrastruktur in Arlesheim einen Vertrag geschlossen. Erst vorbesprochen sind die Abmachungen zwischen uns und der KLINIK ARLESHEIM AG. Darin sollen die gemeinschaftliche Nutzung des beheizten Folientunnels und der gemeinsam erhaltenen Maschinen und Geräte sowie die mögliche Zusammenarbeit auf dem Feld geregelt werden. Dabei kommt den Absprachen zu Betreuung und Giessen der Pflanzen (auch an Wochenenden) und zur Bodenbearbeitung eine besondere Bedeutung zu.

Mit diesem Schritt hat HORTUS, nicht ganz freiwillig, mehr Eigenständigkeit in seiner Betriebsführung gewonnen. In der Biografie unseres Vereins bedeutet das einen weiteren Differenzierungsschritt aus der Pionierphase heraus.

Als finanzielle Konsequenz dieser Veränderungen muss HORTUS gut 3'000 Franken im Jahr mehr für Pacht/Miete aufbringen. Die Mehrkosten (Arbeitsstunden) für die neu zu greifende Aufteilung der Anzuchtkosten noch nicht vollständig abzuschätzen. Auch die Kosten für Versicherungen sind gestiegen.

Ob diese Lösung über das Jahr 2025 hinaus, ganz oder in Teilen, Bestand haben wird, muss sich zeigen. Jedenfalls ist (mindestens) eine Übergangslösung geschaffen.