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27.10.2023

Zusammenarbeit mit Kultursaat

Nora Hils

Innerhalb der biodynamischen Bewegung besteht bereits seit den 50er Jahren ein Bestreben, eigenes Gemüsesaatgut zu verwenden. Durch die Gründung des Initiativkreises für Gemüsesaatgut aus biologisch-dynamischem Anbau im Jahr 1985 entstand eine erste Vereinigung von Anbauern, die Gemüsesorten vermehrten. Daraus gründeten einige Aktive im Jahr 1994 den gemeinnützigen Verein Kultursaat, insbesondere um die Entwicklung neuer Sorten voranzutreiben. Unter diesem Dach werden Züchtungs- und Forschungsprojekte für ökologische bzw. biodynamische samenfeste Gemüsesorten im deutschsprachigen Raum organisiert. Die Arbeit der Kultursaat-Züchterinnen ist eingebettet in selbstständig wirtschaftende gärtnerische Betriebe.

Dem Verein Kultursaat sind wir in vielerlei Hinsicht verbunden. Dessen Ziele, die Erhaltung bewährter Gemüsesorten und die Entwicklung von neuen Sorten sowie die Züchtungsforschung, entsprechen den zentralen Zielen von HORTUS OFFICINARUM im Heilpflanzen-Bereich. Umso mehr freuen wir uns darüber, dass nun nach einigen Jahren gegenseitiger Mitgliedschaften unserer Vereine auch ein fachlicher sowie ein praktischer Austausch entstanden ist.

Inzwischen nehmen wir am Jahrestreffen der biodynamischen ZüchterInnen teil, das von Kultursaat organisiert wird. Auch der Fachgruppe Blumen und Kräuter konnten wir uns anschliessen. In dieser Fachgruppenarbeit entsteht ein sehr guter Austausch über Züchtung, Sorten, Saatgut und Anbaufragen.

Mit Anis (Pimpinella anisum) und Rucola (Rucola selvatica) konnten wir 2023 erstmalig zwei Kulturen für Kultursaat vermehren. Eine Petersilie (Petroselinum crispum) steht noch auf dem Feld und kann nächstes Jahr geerntet werden. Diese Sorten waren im Vorfeld von Kultursaat-ZüchterInnen mit vielen anderen Herkünften der gleichen Art gesichtet und als interessant eingestuft worden. Durch unsere Hochvermehrung ist nun genügend Saatgut vorhanden, um in Zukunft daran züchterisch weiterzuarbeiten.