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PflanzenportrÀt

Ammi visnaga

Bischofskraut
PflanzenportrÀt von Ammi visnaga

 

Die mediterrane Ammi visnaga ist in Ägypten unter dem Namen‚"Khella" ein seit Jahrhunderten gebräuchliches Heilkraut. In Europa wurden ihre Heilwirkungen im 20. Jahrhundert wieder entdeckt und klinisch bestätigt. Die Früchte sind bis heute als Droge im Handel erhältlich, der Anbau erfolgt jedoch v.a. für Extrakte in Fertigpräparaten, vor allem in Marokko, Tunesien und Ägypten. Das Bischofskraut spielt heute bei uns hauptsächlich im Zierpflanzenbau eine Rolle, hier wurden mehrere Sorten gezüchtet. Für den Anbau als Medizinalpflanze liegen unseres Wissens keine Züchtungen vor.‚ "Ammi Hortus" ist eine über Generationen an die Umgebungsbedingungen in der Nordschweiz angepasste Akzession einer nicht einheimischen Art.

Das Bischofkraut ist eine von 6 Arten der Gattung Ammi aus der Familie der Apiaceae, von denen nur eine – Ammi majus – in der Schweiz und Nordeuropa wild auftritt. Weil die beiden Arten nicht einfach zu unterscheiden sind, kann nur schwer geklärt werden, auf welche sich die Zeichnungen in mittelalterlichen Heilpflanzenbüchern beziehen. Die Droge wird dort als Diuretikum erwähnt. Ammi visnaga stammt aus dem Mittelmeerraum und kommt von den Kanarischen Inseln bis nach Persien vor. In Mitteleuropa findet sie sich gelegentlich verschleppt vor, in Nord- und Südamerika ist sie eingebürgert.

Die einjährige Pflanze verzweigt sich stark und wird 70-100 cm hoch. Sie bildet zunächst mit ihrem dekorativen fein verzweigten Laub eine üppige Rosette, aus der sich der Haupttrieb erhebt. Der Stängel ist kahl und neigt, wie auch die Seitentriebe, dazu sich im oberen Bereich hin und her zu biegen. Die grossen, vielstrahligen Blütendolden können einen Durchmesser von 15 cm erreichen, was sie u.a. für den Zierpflanzenbau attraktiv macht. Die Hüllblätter sind fast blattartig, dreiteilig oder fiederteilig eingeschnitten. Die leicht asymmetrischen Einzeldöldchen tragen zwittrige weisse Blütchen, deren Kronblätter ungleich lang und zweispaltig sind.

In der Samendolde ähnelt Ammi visnaga der Möhre, weshalb sie auch als ‚"Knorpelmöhre" bezeichnet wird. Die Samenstände können aber an ihrem unterschiedlichen Verhalten unterschieden werden: Die Ammi-Dolden öffnen sich bei Feuchtigkeit und ziehen sich bei Trockenheit und im ausgereiften Zustand dicht und starr zusammen. Die verholzten Doldenstrahlen haben einen angenehmen Geschmack und werden gerne als Zahnstocher benutzt, daher der deutsche Name "Zahnstocher-Ammei". Die Samen sind gekrümmt tropfenförmig, tief gefurcht und auf einer Seite platt.

Weitere Informationen zum Anbau und zur ökologie, sowie zu Indikationen und Inhaltsstoffe finden Sie oben im Dokument zum Herunterladen.